Frettchen Freunde
  Krankheiten bei Ratten
 

Krankheiten


>Warnzeichen
>Erkrankungen
-Krankheiten der Atemwege
-Krankheiten der Verdauungsorgane
-Krankheiten der Haut
-Verletzungen
-Tumorerkrankungen
-Fellrupfen
-Zahnanomalien
-Krankheiten der Augen und Ohren
-Krankheiten des Nervensystems
-Krankheiten der Harn-und Geschlechtsorgane
-Bumbelfoot/Ballenabszesse

 

Warnzeichen

Jeder, der seine Ratte gut kennt, dürfte jedes noch so kleine Anzeichen für eine Erkrankung sofort entdecken. Damit jedoch ein Anhaltspunkt gegeben werden kann, möchte ich zunächst ein paar Symptome nennen, an denen man eine Erkrankung der Pelznase erkennen kann.

- Veränderungen im Verhalten: das Tier ist matt und teilnahmslos
- die Ratte frisst nicht, oder zeigt starken Gewichtsverlust
- die Körperhaltung ist stark gekrümmt
- das Fell ist matt, struppig und/oder schüttern
- bei Berührung flüchtet die Ratte in eine sichere Ecke, quiekt vor Schmerzen
oder beisst sogar
- die Atmung ist schwer und rasselnd
- der After ist verklebt und der Kot ist weich und breiig
- fühlbare Schwellungen Knoten
- ständiges Kratzen
- ständiges niesen
- entzündete Wunden, z.B. an den Ballen
- lahmt oder taumelt
- rötlich gefärbter Ausfluss aus den Augen und/oder Nase
- Hautkrusten
- vermehrter Durst
- gerötete Ohren oder Augen

Diese Liste kann man natürlich noch weiter fortführen, soll aber trotzdem einen Einblick über die Komplexität vermitteln. Das wichtigste ist, dass du bei Anzeichen auf jeden Fall den Tierarzt aufsuchst. Herumdoktern schadet dem armen Kerlchen nur! Also sollte man es am Besten von vornherein sein lassen. Es ärgert mich immer, wenn manche Rattenhalter die Behandlungskosten im Vergleich zu den Anschaffungskosten setzen. Bereits bei der Anschaffung muss dem zukünftigen Halter bewusst sein, welche Verantwortung man damit eingeht und dazu gehört auch alles zu tun, damit es dem Tier gut geht. Denn schließlich kann es ja nichts dafür, dass es bei diesem Interessenten gelandet ist.
Damit die Situation einigermaßen qualifiziert eingeschätzt werden kann, habe ich auf der nächsten Seite einige Krankheiten zusammengestellt und woran man diese erkennt.


Erkrankungen


Atemwegserkrankungen

Erkältung
Anzeichen hierfür sind Nasenfluss, Niesen, Röcheln, Husten, Atemnot, piepsende Atemwegsgeräusche, Flankenatmung, struppiges Fell usw. Häufig ist Zugluft die Ursache einer Erkältung. Bei den ersten Anzeichen kann man mit wärmenden Nistmaterial, Inhalationen mit Kamille, und homöopatischen Globulis (bitte beim Tierarzt besorgen) versuchen, die Erkältung zu heilen. Ist jedoch nach 1-2 Tagen keine Linderung eingetreten, muss man auf jeden Fall den Tierarzt aufsuchen, da die Erkankung sonst schnell chronisch werden kann. In jedem Fall muss man die kranke Ratte von den anderen Ratten trennen, da die sich sonst auch noch anstecken würden.

Murine Respiratory Mykoplasmosis (MRM)
MRM ist eine Erkrankung der Atemwegen mit den gleichen Symptomen wie eine Rhinitis, Otitis media oder Pneumonie. Der Haupterreger ist Mykoplasma pulmonis. Die Erkrankung beginnt zunächst mit klarem Nasenfluss und geschwollenen Lymphknoten. Im späterem Verlauf wird der Nasenfluss eitrig, die Tiere halten den Kopf schief und atmen schwer mit deutlichen Atemgeräuschen. Allein aufgrund der Symptome kann man eine MRM nicht eindeutig diagnostizieren, da sie die gleichen Symptome aufweisen kann, wie eine Pneumonie. Auf jeden Fall sollte man einen Tierarzt aufsuchen, damit er über weitere Maßnahmen entscheiden kann! Ist die Erkrankung erstmal stark fortgeschritten kommen Anfälle (wie bei Epilepsi) hinzu. Noch etwas später kann sich das arme Tier kaum noch auf den Beinen halten und rotiert um die eigene Achse.
Laut den Tierärzten wäre es möglich, die Ratten vorsorglich impfen zu lassen, doch sieht die Impfstoffindustrie nicht genügend Absatzchancen, so dass man es leider nicht erhalten kann.

Krankheiten der Verdauungsorgane

Endoparasiten
Viele verschiedene Parasiten in der Ratte können zu Durchfallerkrankungen oder auch zu Verstopfungen führen. Die Ratte zieht sich in aller Regel zurück, hat struppiges Fell, wird dünner und frisst weniger bis gar nicht mehr. Hilfe kann hier nur ein Tierarzt bieten!!!

Durchfall und breiiger Kot sind nicht immer Anzeichen für einen Krankheitserreger. So kann zum Beispiel eine falsche Ernährung, Stress- und Angstzustände sowie Antibiotikagabe zu diesen Anzeichen führen. Bevor man also den Tierarzt aufsucht, sollte man die Ratte genau beobacht, ob nicht eine dieser Gründe hierfür der Auslöser sein können. Bei Stress oder Angst sollte man das Tier eine Zeit lang alleine halten, bis der Kot wieder die normale Resistenz hat.

Krankheiten der Haut

Läuse und Haarlinge
Bei Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz sind die Haut und die Haare der Ratte mit einer Lupe genau zu untersuchen. Ektoparasiten sind vor allem am Kopf und auf der Rückenpartie anzufinden. Starker Haarausfall, nässende und eitrige Wunden, verdickte und schuppige Haut, Geschwüre und Hautentzündungen sind die Anzeichen für einen Parasitenbefall. Da ein starker Juckreiz bei den Ratten ausgelöst wird, kratzen sie sich sehr häufig und verschlimmer somit noch die Symptome. Der Tierarzt gibt der Ratte dann ein entsprechendes Mittel äußerlich auf das Fell. Im Zoofachhandel kann man ebenfalls solche Mittel erwerben, die aber in aller Regel nicht die gleichen Inhalststoffe haben und so in manchen Fällen nicht wirksam sein können. Sollte sich daher nach einer Eigenbehandlung keine Besserung ergeben, muss man auf jeden Fall zum Tierarzt.

Milben

Die Milben zählen ebenfalls zu den Ektoparasiten. Mit der Lupe sind diese kleinen Biester nicht mehr zu erkennen. Daher wird eine kleine Hautprobe (Hautschuppen werden abgeschabt) unter einem Mikroskop untersucht. Der Tierarzt wird entweder wieder ein Mittel direkt auf die Haut bringen oder Injektionen spritzen. In jedem Fall muss der Käfig gründlich gereinigt und desinfiziert werden, da sonst ein erneuter Befall droht.

Dermatomykosen
Die Trichophytie ist eine Zoonose, die von Ratten auf den Menschen übertragbar ist. Der Erreger ist Trichophyton mentagrophytes. Es handelt sich hierbei um eine Pilzerkrankung, die häufig ohne Symptome verläuft. Da eine Übertragbarkeit auf den Menschen möglich ist, kann und wird in aller Regel keine Behandlung erfolgen. Da jedoch eine Erkrankung nur mit dem Kontakt zu wilden Ratten möglich ist, wird sie sehr selten auftauchen.

Biotinmangeldermatitis
Biotin wird von Darmbakterien synthetisiert. Eine längere Gabe von Antibiotikum kann eine Zerstörung der Bakterienflora im Darm bewirken. Die Ratte bekommt dann nicht mehr genug Biotin. Symptome hierfür sind Haarausfall, rote Haut, verdickte Haut und Juckreiz. Dadurch kommt es wiederum zu bakteriellen Infektionen der geschädigten Haut und zur Ausbildung von nässenden und eitrigen Hautentzündungen. Die äußeren Stellen werden vom Tierarzt behandelt. Gleichzeitig kann er Kot einer gesunden Ratte aufgelöst in etwas Wasser oral verabreichen. Das hört sich zwar etwas eklig an, ist aber durchaus sehr sinnvoll, da sich die Bakerien der Darmflora nicht wieder neu entwickeln können und diese mit dem Kot einer gesunden Ratte wieder in den Körper gelangen können.

Nekrosen
Nekrosen erkennt man an Schorf auf der Haut, besonders häufig im Nacken der Ratte zu finden. Ursache hierfür sind bestimmte Spritzen (z.B. Ivomec) die diese Nebenwirkungen haben. Der Schorf fällt nach ein paar Tagen von alleine ab. Mit Bepanthen Wundsalbe kann man den Heilungsprozess unterstützen. Sobald der Schorf anfängt zu nässen, sieht es schon anders aus. In diesem Fall sofort den Tierarzt aufsuchen.

Ringtail-Syndrom
Durch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit aknn es an der Schwanzwurzel zu ringförmigen Nekrosen kommen. Diese verschwinden wieder von alleine, wenn man die Luftfeuchtigkeit auf 50-55% erhöht.

Allergien
Symptome: stumpfes Haarkleid, Hautrötungen, blutende und verkrustete Wunden, Kahlstellen im Fell, Schuppenbildung. Allergien werden durch Eiweißüberfütterung, Unverträglichkeit gegenüber Einstreu, Nistmaterial und Heu, chemische Rückstände an Obst und Gemüse und Putz- und Desinfektionsrückstände von der Käfigreinigung hervorgerufen. Zur genauen Diagnostik sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Zusätzlich sollte man künftig Obst- und Gemüse gründlich waschen, auf Heu verzichten, ein anderes Einstreu verwenden und auf Desinfektionsmittel verzichten.

Verletzungen

Äußerliche Wunden
Zu erkennen an blutende Wunden, Krustenbildung, Geschwüre und Abszesse. Sie entstehen durch Bisse von anderen Ratten oder Verletzungen am Käfig oder der Einrichtung. Oberflächliche kleine Wunden können mit Wundsalbe versorgt werden, die man beim Tierarzt erhalten kann. Sind es jedoch tieferer oder größere Wunden sollte man den Tierarzt aufsuchen. Gefahrenquellen müssen in jedem Fall wegegeschafft werden.

Verstauchungen und Prellungen
Kommen durch Stürze, Abrutschen und Verrenkungen. Man muss auf jeden Fall zum Tierarzt gehen und den Käfig gegen Stürze sicher gemacht werden.

Tumorerkrankungen

Besonders im hohen Alter der Ratte können sich Geschwülste im Gesäugebereich, an den Extremitäten und an der Haut bilden. Dann handelt es sich mit großer Warscheinlichkeit um Tumorerkrankungen. Werden sie rechtzeitig entdeckt, können selbst bösartige Tumore operiert werden. Je größer jedoch die Geschwülste sind, desto schlechter steht die Diagnose. Fast jede Ratte stirbt im Alter an einer Tumorerkrankung.

Fellrupfen

Ruft sich die Ratte das Fell, liegt einen psychische Erkrankung vor. Kahle Stellen im Fell, besonders an den Beinen sind sichere Zeichen hierfür. Psychische Störungen bei Ratten können durch Langeweile und Stress hervorgerufen werden. Daher ist es immer wichtig mehrere Ratten zu halten, da wir nicht 24 Stunden am Tag für die Ratte da sein können und ihr nicht das geben können, was ein Artgenosse geben kann! Stress kann zum Beispiel dadurch entstehen, dass der Käfig am Boden steht, wo viel hin und her gegangen wird. Da die Ratte immer noch ein Fluchttier ist, wird fühlt sie sich bei diesem Standort permanent bedroht. Den süßen Pelznasen muss man in jedem Fall Versteckmöglichkeiten geben, damit sie selbst entscheiden kann, wann sie "beobachtet" wird.

Zahnanomalien

Ratten brauchen immer etwas Holz zum nagen und das richtige Futter, wo sie noch richtig mit den Zähnen arbeiten können. So nutzen sich die Zähne ständig ab. Das ist besonders wichtig, da die Zähne immer wachsen und sonst zu lang werden. Ist es jedoch einmal zu spät, kann der Tierarzt die Zähne wieder kürzen.

Krankheiten der Augen und Ohren

Krankheiten der Augen
Durch eine vermehrte Sekretabgabe der Haderschen Drüsen, die direkt hinter dem Auge liegt, kann es zu roten Augen kommen (Chromodakryorrhoe). Dieses kommt bei allgemein kranken und bei alten Tieren vor und ist selbst nicht krankhaft, wohl aber ein Zeichen dafür, dass es der Ratte nicht gut geht - also: ab in die nächste Tierarztpraxis!

Das bei der Ratte gelegentlich vorkommende SDA-Virus führt zu einer Entzündung des gesamten Augapfels mit Hervorquellen und Trübung der Augen.

Bei rotäugigen Ratten kann sich die Netzhaut im Laufe der Zeit durch die zu starke Lichteinstrahlung zurückbilden, was zur Erblindung führen kann. Albinoratten sollten deshalb nicht ständig im Sonnenlicht stehen.

Krankheiten der Ohren
Entzündungen des äußeren Ohres findet man bei mangelnder Körperpflege der Tiere (sekundär!), dann häufig zusammen mit bakteriellem Befall. Warzenähnliche Wucherungen am Ohrrand werden oft durch Räudemilben verursacht.

Mittel- und Innenohrentzündungen führen zum Schiefhalten des Kopfes, unkoordiniertem Laufen, Apathie und Fressunlust. Bei jeder auch nur geringen Schiefhaltung des Kopfes sollte umgehend tierärztliche Hilfe gesucht werden, weil sonst die Gefahr besteht, das die Therapie nicht mehr anschlägt. Außerdem ist so eine Entzündung sehr schmerzhaft.

Krankheiten des Nervensystems

Appetitlosigkeit, Durchfall, Verstopfung, Lähmungen, Inkoordination, Kopfschiefhalten usw., all dies können Hinweise auf eine Schädigung des Nervensystems sein. Neben der oben schon erwähnten Innenohrentzündung können z.B. auch Hirnhautentzündungen, Verletzungen nach Stürzen, Abszesse oder Schlaganfälle solche Krankheitsbilder verursachen.

Treten gleichzeitig mit Ausfallerscheinungen auch die Augen stark hervor, liegt bei der Ratte sehr oft ein Tumor der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) vor. Er kann nicht therapiert werden.

Bekannt ist bei der Ratte auch eine fortschreitende Rückbildung des Rückenmarks, was zur Lahmheit der Hintergliedmaßen führt. Bei übergewichtigen (!!) Ratten ist dieses Syndrom häufiger zu beobachten als bei normalgewichtigen. Eine Therapie gibt es nicht, Linderung erfährt die eine oder andere Patientin aber durch eine Magnetfeldtherapie.

 

Krankheiten der Harn-und Geschlechtsorgane

Blasenentzündungen und Blasensteine
Diese Erkrankungen kommen nur gelegentlich vor. Blasenentzündungen sind hauptsächlich bei weiblichen Ratten zu beobachten. Bei plötzlich eintretender häufiger Urinabgabe und evtl. vermehrtem Trinken sollte geklärt werden, ob eine der beiden Krankheiten vorliegt. Die Tierarztpraxis benötigt möglichst eine Urinprobe. Diese gewinnt man, wenn man das Einstreu und das Futter entfernt, den Käfigboden gründlich säubert und den Urin mit einer Spritze aufsaugt.

Genitalmycoplasmose
Mykoplasmoseerreger befallen nicht nur die Atmungsorgange, sondern auch den Genitalbereich der weiblichen Ratte. Dies führt zur Unfruchtbarkeit, embryonaler Fruchttod und zu einer geringen Wurfgröße. Aber auch Gebärmutterentzündungen und -vereiterungen sind möglich. Hier kann man meist nur mit einer Kastration die erkrankte Ratte retten.

Gesäugeentzündungen
Wenn der Rattenkäfig während der Säugeperiode nicht penibel sauber gehalten wird, kann dies zu Entzündungen am Gesäuge führen.

Nierenerkrankungen
Diese Erkrankungen kommen recht häufig bei Ratten vor, führen jedoch selten zu Symptomen. Besteht jedoch der Verdacht auf eine Nierenerkrankung kann nur eine Blutuntersuchung Gewissheit bringen. Bei Kontakt mit Wildratten oder deren Umgebung können sich Ratten mit Nieren- und Blasenwürmern sowie mit Leptospirose anstecken. Beide Infektionen führen meist nicht zu sichtbaren Erkrankungen. Da Leptospirose, eine bakterielle Erkrankung, aber auf den Menschen übertragbar ist, sollten im Haus gehaltene Ratten nie (!!) Kontakt zu Wildratten bekommen und auch nicht draußen laufen gelassen werden.

Mammatumore / Gesäugetumore
Der Mammatumor gehört zu den am meisten auftretenen Tumorarten. Meist sind es gutartige Tumoren, die sich gut chirurgisch entfernen lassen. Eine kalorienarme Kost in den ersten 7 Wochen nach dem Absetzen der Jungratten verringert das Risiko von Mammatumoren. Wie bei allen Tumoren gilt auch hier: Kleine Tumoren bereiten dem Tierarzt nur kleine Probleme, große dagegen fordern oft das Unmögliche! Also: Immer schon bei kleinen Tumoren ab in die nächste Tierarztpraxis!

Bumbelfoot/Ballenabszesse

Schwielen an den Hinterbeinen (+Wucherungen), im schlimmsten Fall Blutvergiftung sind die typischen Symptome. Ursache hierfür können Übergewichtigkeit, Inaktivität, Haltung auf Draht und schlechte hygienische Verhältnisse sein. In der Akutphase sollte man auf Einstreu verzichten und stattdessen weiche Tücher benutzen, die täglich gewechselt werden. Gitterstäbe als Boden sind auf jeden Fall tabu auch für die Zukunft. Auch hier ist das Aufsuchen eines Tierarztes Pflicht. Dieser wird voraussichtlich mit Antibiotika behandeln oder sogar operieren.

 
   
 
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